Wichtig für den Glauben, das Vertrauen in Gott, ist eine persönliche Entscheidung. Wenn Gott, wie es Christen glauben, die Liebe ist, dann wird ER keinen gegen den eigenen Willen vereinnahmen.
Gründe für eine solche Entscheidung kann es viele geben:
- in meiner Herkunftsfamilie gab es beispielsweise die Erfahrung, dass glaubende Menschen die Herausforderungen der Flucht am Ende des 2. Weltkriegs besser bewältigten.
- im eigenen Leben gab es das Beispiel von verbitterten Menschen und der Entschluss als junger Erwachsener, bewusst dafür zu sorgen, nicht zu verbittern.
- biographische Erfahrungen geben oft einen Anstoß, z.B. schließt die Geburt eines Kindes den Eltern neue Räume auf.
- ähnlich ist es auch, wenn die größer werdenden Kinder dann ihre Eltern fragen und sich eine Familie gemeinsam im Glauben aufmacht.
- natürlich ist auch der Kontakt mit anderen Glaubenden, ob als Nachbarn, Freunde oder Kollegen oft ein Anstoß, sich dieser Entscheidung zu öffnen.
- oder es kommt in bestimmten Lebenssituationen die Erinnerung an Erfahrungen der Kindheit oder der Jugendzeit, an die man so anknüpfen möchte.
Die Gemeinschaft der Glaubenden hat ein Interesse daran, solche Entscheidungen zu fördern, zu bestärken, reifen zu lassen. Es gibt bewährte Formen, wie den ALPHA-Kurs, die zu einem solchen persönlichen Schritt einladen.
Schwellenerfahrungen im Leben
Für manche Menschen sind Umbrüche des Lebens ein naheliegender Anstoß, über einen solchen Entschluss bewusster nachzudenken.
Wenn Eltern um die Taufe ihrer Kinder bitten, kann diese Entscheidung ins Wort kommen, ebenso wenn Familien ihre Kinder zur vollständigen Teilnahme am Sonntagsgottesdienst der Gemeinde führen, sich auf das erste Mal - die Erstkommunion - dann besonders vorbereiten.
In diesen Zeiten ändert sich für diese Menschen einiges und sie spüren vielleicht deutlicher als sonst eine Einladung, sich bewusst für ein Leben mit Gott zu entschließen.
Dies gilt natürlich auch für Jugendliche, die sich auf ihre Firmung bzw. Konfirmation vorbereiten oder für Brautleute, die ihre Hochzeit planen.
Die Schwellenerfahrung kann so eine solche Entscheidung bahnen, muss es aber nicht. Die bewusst eingegangene Beziehung zu Gott / Jesus Christus ist nichts automatisches. Eine Jugendweihe als ein Beispiel für Bräuche einer säkularen Gesellschaft unterstützt Jugendliche in ihrer Schwellenerfahrung bringt die Möglichkeit, das eigene Leben Gott anzuvertrauen, nicht stärker in den Blick. Und natürlich kann sich auch eine Erstkommunionfeier auf Dazugehören und Gemeinschaft fokussieren. Die Dynamik der Kommunion mit Jesus Christus, IHN aufzunehmen in sein Leben, kann in den Hintergrund treten.
Witz zur Konfirmation / Firmung
Drei Pfarrer treffen sich und erzählen von ihren Sorgen.
Ein Problem haben alle drei.
Sie haben Fledermäuse im Kirchturm:
Der erste jammert: „Ich habe es mit Ausräuchern versucht. Kurz waren sie weg, aber am nächsten Tag alle wieder da.“
Der zweite klagt. „Auch ich habe den Kirchturm voll mit Fledermäusen. Ich habe versucht sie zu erschießen, aber in der Dunkelheit habe ich keine getroffen Sie sind einmal hoch geflattert und in einer halben Stunde waren alle wieder da.“
Der dritte lächelt und sagt: „Ich habe kein Problem mehr mit Fledermäusen, - wisst ihr, was ich gemacht habe?
Ich habe sie konfirmiert und alle waren weg….“
Die Firmung / Konfirmation ist aus Sicht der Glaubensgemeinschaft eine Zeit, diese persönliche Glaubensentscheidung zu treffen. Die Pointe des Witzes lässt offen, ob der Kirchturm für die Konfirmierten nicht mehr der angemessene Raum ist, sie das eigene Leben mit Gott anders gestalten oder ob diese Entscheidung nicht genügend gebahnt war, und das traditionelle Dazugehören für diese Generation nicht mehr trägt.
Auch diese Seite des Entschlusses darf in den Blick kommen. Es geht nämlich nicht um Verkirchlichung, sondern um Evangelisation, also der Aufnahme dieser Lebensbeziehung mit Gott in Jesus Christus, die dann auch als Gemeinschaft von Glaubenden wieder Kirche erfahrbar werden lässt.
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